Jeder Bundesbürger beschäftigt sich täglich im Durchschnitt sieben Stunden im Sitzen. Viele Berufstätige sitzen sogar bis zu neun Stunden. Wird das häufig bewegungslose Freizeitverhalten noch hinzugerechnet, so kommt die körperliche Bewegung bei vielen Menschen Tag für Tag eindeutig zu kurz.
Die Techniker Krankenkasse ließ 1.003 Bundesbürger im Erwachsenenalter per Telefon über ihr tägliches Bewegungsverhalten interviewen. Mit dieser Befragung im Rahmen der so genannten "TK-Bewegungsstudie 2013: Beweg Dich Deutschland!" konnte das Meinungsforschungsinstitut Forsa feststellen, dass die Hälfte der Deutschen fast nicht zu Fuß geht, sondern mit Auto, Bus oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln ihre täglichen Wege macht.
Ursache für dieses bewegungsträge Verhalten ist eher der Zeitdruck als die Bequemlichkeit der Personen. Alarmierend ist vor allem das Ergebnis, dass sich nur ein Drittel der Befragten mehr als eine Stunde täglich körperlich bewegt, sei es nur während des Alltags im Büro oder zu Hause. Im Osten des Landes sieht es im Vergleich zum Westen bezüglich der Bewegungsquote etwas besser aus.
Die meisten der interviewten Personen würden sich gern mehr körperlich bewegen, doch nur die wenigsten schaffen es, Bewegungseinheiten im Alltag einzubinden.
Auch in der Freizeit finden nur die wenigsten einen sportlichen Ausgleich. 50 % der Deutschen sind Sportmuffel, und das meistens mit schlechtem Gewissen. Trotz des Bewusstseins, dass Sport für die eigene Gesundheit förderlich ist, können sich die meisten aus Faulheit oder aus Zeitmangel nicht dazu aufraffen. Dies trifft insbesondere für die 20- bis 50-Jährigen zu, die durch Beruf und Familienalltag sehr ausgebucht sind.
Um diesen bedenklichen Trend der Bewegungsträgheit in Deutschland aufzuhalten, sei es notwendig, zunehmend Sportangebote im Berufsalltag, in den Schulen und frühzeitig in den Kindergärten zu integrieren. Bereits mit wiederholten, kurzen Bewegungseinheiten von zehn Minuten könne Effektives für die Gesundheit getan werden.
Laut Daten der Weltgesundheitsorganisation nimmt weltweit der Bewegungsmangel den vierten Rang bei den frühzeitigen Sterberisiken ein. Das ist höchst bedenklich! Ein entsprechender negativer Einfluss auf die Gesundheit könnte bereits durch 2 1/2 Stunden moderate Bewegung oder durch 1 1/4 Stunde Sport pro Woche vermieden werden.